Service 4.0 bei den Blockheizkraftwerken des Aggerverbandes

Der Aggerverband und das Serviceunternehmen f.u.n.k.e. SENERGIE GmbH sind zum 01.06.2021 gemeinsam in ein spannendes Pilotprojekt eingestiegen und servicieren seitdem die Blockheizkraftwerke des Aggerverbandes mit neuster Datenbrillentechnologie.

Den Aggerverband und den Servicedienstleister f.u.n.k.e. SENERGIE verbindet bereits eine langjährige Geschäftsbeziehung. Der Aggerverband hat insgesamt 18 BHKW mit 35 bis 180 KW  elektr. Leistung auf seinen Kläranlagen im Einsatz. Blockheizkraftwerke erzeugen mit Klärgasen und dem Prozess der Kraft-Wärmekopplung Strom und Wärme. Der dadurch erzeugte Strom kann umgerechnet bis zu 3.000 Haushalte versorgen. Dieses komplexe elektrotechnische Prinzip bedeutet CO2-neutrale, dezentrale Stromerzeugung und ist ein wichtiger Baustein beim Aufbau von nachhaltigen Energieressourcen. Die Nutzung von Klärgasen bedingt jedoch auch, dass regelmäßige Wartungen mit gut ausgebildeten Servicespezialisten notwendig sind, um darüber die Nachhaltigkeit der Energieanlagen sicherzustellen. In diesem Feld ist die f.u.n.k.e. SENERGIE spezialisiert und serviciert sowohl eigens hergestellte BHKW-Anlagen, als auch MAN-BHKW aus fremder Herstellung, wie beim Aggerverband für die Kläranlage Wiehl mit 65 KW Leistung.

Foto Aggerverband-BHKW-Anlage

Um diese Servicearbeit kontinuierlich zu optimieren ist nun an der BHKW-Anlage in Wiehl eine intelligente Brille im Einsatz und verbindet dadurch Fachwissen vom Bodensee aus der Firma f.u.n.k.e. SENERGIE mit Experten vom Aggerverband.

Wie genau funktioniert die Datenbrille?

Die Datenbrille von f.u.n.k.e. wird an der Anlage vor Ort von einem Mitarbeiter des Aggerverbandes bei Bedarf aufgesetzt und verbinden sich so dann per Videoanruf mit einem Fachexperten in Engen, der vor seinem Bildschirm sitzt. Dieser Fachexperte sieht aus dem Blickfeld des Mitarbeiters vom Aggerverband die Anlage, kann diese hören und konkrete Anweisungen zur Servicierung geben. Diese Brille ist somit im Bereich der Augmented Reality aktiv, bei der das Sichtfeld wie gewohnt frei bleibt und mit zusätzlichen Informationen angereichert wird.

Mitarbeiter Aggerverband
Datenbrille

So ist es gerade bei der Identifikation von Stillständen der BHKW-Anlage eine große Erleichterung, da direkt eine Problemanalyse gemeinsam vorgenommen werden kann, und bei Bedarf durch das Fachpersonal vor Ort konkrete Abhilfe geschaffen wird – und das alles unter Anleitung und Beobachtung einer Person, die über 500 km entfernt ist. So kann der Remote-Fachexperte vor seinem Bildschirm Anleitungen einblenden, Bilder vergrößern und analysieren und dabei stets im kommunikativen Austausch mit dem Kunden sein.

„Datenbrillen sind eine perfekte Kombination der Digitalisierung mit menschlicher Expertise, so können in kürzester Zeit Fehlerbilder ermittelt und Hilfestellungen gegeben werden und das Ganze ohne Wartezeiten durch Anfahrten.“ so Ralf Behnke, Serviceleiter der f.u.n.k.e. SENERGIE GmbH.

Durch das gemeinsame Pilotprojekt wird nun der Einsatz der Datenbrille beim Aggerverband ausprobiert und für beide Organisationen die Vorteile der Datenbrillentechnologie eruiert.

„Ich verspreche mir von dieser Technologie umfassende Einblicke in einen smarten Service zu erhalten und darüber auch zu verifizieren, ob Datenbrillen in anderen Einsatzgebieten des Aggerverbandes interessant sind. Auch wir beim Aggerverband haben Fachexperten an unterschiedlichsten Orten und eine große räumliche Streuung der zu betreuenden Anlagen. Experten von einem Ort mit den „Händen, Ohren und Augen“ der Anlagenbetreuung von einem anderen Ort zu verbinden, ergibt aus meiner Sicht nur Sinn!“ So Karl-Heinz Friede, technische Projektleitung für Instandhaltung & Energie des Aggerverbandes.

Beide Unternehmen freuen sich auf die gemeinsame Pilotphase und werden ihre Erfahrungen im Service 4.0 weiter teilen.

f.u.n.k.e. BEE „gGmbH“ = 4.0

Unsere f.u.n.k.e. BEE „gGmbH“ ist nun umfassend digitalisiert, so wie sich das für die f.u.n.k.e.-Gruppe gehört:)

Am 10.05. brachte unser Imker Arno Schülke neuste Sensortechnologie an unserem f.u.n.k.e. BEE-Firmenstandort an. Ziel ist ist über die Sensoren frühzeitig einen Hinweis zum Ausschwärmen des Bienenschwarms zu erhalten. Das Ausschwärmen ist die natürliche Fortpflanzung der Bienen, dabei trennt sich ein Teil des Bienenschwarms und die Bienenpopulation kann dadurch wachsen. Bei der Bienenhaltung bei uns in Teningen versuchen wir dies zu vermeiden, da wir es bei dem einen Bienenstock belassen möchten.

Unser Sensor in netter Herzform von der Firma Bee Hive Monitoring aus der Slowakei misst dabei mehrere Faktoren, um das Ausschwärmen bis zu drei Wochen vorherzusagen:

  • Gewicht des Bienenhäuschens (unsere Bienen wiegen alle gemeinsam ca. 2-3 kg)
  • Temperatur
  • Geräusche und Lautstärke
  • Frequenz

Die digitale Zusammenfassung/Interpretation dieser Daten zeigt unserem Imker per App die Schwarmfreudigkeit unserer Bienen an und ein Ausschwärmen kann dadurch verhindert werden.

Unseren Bienchen stört der Sensor nicht, sie sind wie immer fleißig und haben ihr Häuschen schon ganz erobert.